Bereits seit über 2000 Jahren ist bekannt, dass durch die Reizung bestimmter Punkte auf der Körperoberfläche – den Akupunkturpunkten – spezielle Heilwirkungen erzielt werden können. Daraus hat sich die bei uns bekannteste Behandlungsmethode der Chinesischen Medizin (TCM), die Akupunktur entwickelt.
Deren Wirkung beruht darauf, dass unsere Körperfunktionen, Organe und Gewebe über ein Netz von Leitbahnen bzw. Meridianen in Verbindung stehen. In diesen Leitbahnen zirkuliert nach der Vorstellung der Chinesischen Medizin die Lebensenergie – das Qi – durch den Körper. Diese Zirkulation ist bei Erkrankungen des Menschen gestört und kann durch die Einwirkung auf ausgewählte Akupunkturpunkte wieder reguliert werden.
So lassen sich während einer Akupunktur-Behandlung z.B. Schmerzen, die durch Blockaden des Energieflusses einer Leitbahn entstanden sind, lösen, indem bestimmte Akupunkturpunkte behandelt werden, die diese Leitbahn harmonisieren. Diese Punkte können vom Ort der Beschwerden durchaus weit entfernt sein und durchaus verschiedene Beschwerden behandeln. Zum Beispiel sind Stirn, Nacken, Blase und Fuß durch eine Leitbahn verbunden, und durch die Nadelung von Punkten auf dieser Leitbahn können sowohl Nebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerzen oder auch Blasenentzündungen erfolgreich behandelt werden. Die Akupunktur ist nicht nur zur Behandlung von Schmerzen besonders geeignet, sondern auch zur Therapie einer Vielzahl organischer und funktioneller Erkrankungen mit vorwiegend körperlichen oder auch psychischen Beschwerden wie z.B. Allergien, Verdauungsstörungen, vegetativen Störungen usw. (siehe Indikationsliste).
Nach einer gründlichen chinesischen Diagnose werden in der Regel an 1-15 ausgewählten Akupunkturpunkten Einmalakupunkturnadeln gesetzt und für 20-30 Minuten belassen. Bei akuten Erkrankungen tritt meist schon nach einer Akupunktur Besserung ein, und es genügen oft wenige Akupunktursitzungen, während bei langwierigen chronischen Erkrankungen auch mehr Behandlungen notwendig sein können.
Weitere wichtige Methoden, auf Akupunkturpunkte einzuwirken, sind die Moxibustion (Erwärmen von Akupunkturpunkten durch darüber abgebranntes Beifußkraut) und das Aufsetzen von Schröpfköpfen. Außer der klassischen chinesischen Körperakupunktur arbeiten einige Therapeuten u.a. auch mit Ohr-Akupunktur und Reflex- bzw. Triggerakupunktur. Sie können bei Bedarf ergänzend eingesetzt werden, haben jedoch mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) im engeren Sinne kaum noch etwas zu tun.
Alle Rechte vorbehalten | Dr. med. Christian Thede